Am 2. September wird um 10:00 Uhr die Verteidigung der Dissertation von Thomas Rehbohm zum Thema „Beiträge zu einer Referenzarchitektur für ein föderales Cybersicherheitsmanagement“ in Raum 001 (Konrad-Zuse-Haus) stattfinden.
Kurzfassung
Die Informationstechnik des neuen Jahrtausends ist geprägt von sich verändernden Rahmenbedingungen für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Insbesondere die Globalisierung von Produktionsabläufen, die flexiblere Arbeitsplatzgestaltung von Beschäftigten in Ort und Zeit, die grundsätzlichen Technologieveränderungen hin zum Cloud-Computing, die zunehmende Digitalisierung und die Nutzung von Künstlichen Intelligenz (KI) Systemen haben auf die tradierte Sicht auf die Informations- und Kommunikationssysteme nachhaltige Auswirkungen. Die Abhängigkeit von der Lieferantenkette ist eklatant, gleichzeitig ist die Erwartungshaltung zu einer unterbrechungsfreien Verfügbarkeit von IKT-Systemen offenkundig. Unternehmen wie auch staatliche Institutionen müssen sich diesen Herausforderungen stellen, um zum einen den kollektiven Schutz vor Bedrohungen angemessen zu begegnen und zum anderen die Wirtschaft und Gesellschaft in dieser Ordnung zu schützen. Informationssicherheit ist für alle Organisationen daher wichtig und unentbehrlich. Dem Staat kommt dabei eine koordinierende Funktion zu, Eingedenk der Chancen und der breitgefächerten Forschung im Umfeld der Informationssicherheit soll eine Unternehmensarchitektur – übertragen auf die Öffentliche Verwaltung – einen neuen, akzeptierten und angemessenen Beitrag leisten, um die Daseinsvorsorge fortwährend zu stärken. Es braucht Organisationsstrukturen, die adaptiert aus der Unternehmensentwicklung auf die Erfordernisse des Staates erforscht und adaptiert werden, um mit den Veränderungsprozessen der Informationstechnik standzuhalten. Mit der hier vorliegenden Forschungsarbeit im Umfeld des Enterprise Architektur Managements wurde dieses entlang des Design Science Research durchgeführt. Prinzipiell wird mit dem Ergebnis der Forschungsarbeit ein Referenzmodell im föderalen Kontext Deutschlands vorgeschlagen, welches den Herausforderungen einer sich dynamisch ändernden IT-Landschaft mit einhergehender steigender Bedrohungslage begegnet. Es handelt sich in der vorliegenden Arbeit um eine Problemlösung aus dem praktischen Umfeld der ministeriellen Landesverwaltungen Deutschlands. In iterativen Schritten wird der Forschungsprozess durchgeführt, von der Anforderungsanalyse bis zur Evaluation der Ergebnisse und deren Veröffentlichungen.