Der am Montag in Paris vorgestellte UN-Report zur Biodiversität hat eindrücklich vor Augen geführt, wie dramatisch das aktuelle Artensterben ist. Das sich auch in der Ostsee gerade viele höhere Arten wie z.B. aus der Gruppe der Vögel, Fische oder Meeressäuger in keinem guten Zustand befinden, ist in langjährigen Untersuchungen der HELCOM gut dokumentiert. Die Ostsee als relativ artenarmes Ökosystem – Forscher schätzen die Artenzahl hier auf 5.000-6.000 – ist als Brackwassersee ein weltweit einmaliges Ökosystem, für dessen Schutz sich eine besondere Verantwortung ergibt.
Ein Umsteuern verlangt grundlegende Änderungen – doch es ist möglich. Die „Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services“ (IPBES) zeigt als Verfasserin des UN-Reports auf, dass ein nachhaltiges Fischereimanagement funktionieren kann. Und im Ostseeraum ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, die Schadstoffeinträge in die See spürbar zu reduzieren. Wie ein nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen des Ostseeraums möglich ist, ist eine Kernfrage des neuen Interdisziplinäres Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) an der Universität Greifswald. Auf dem Kickoff-Workshop des Clusters Nachhaltigkeit am 07.06. wird diese Frage von Wissenschaftlern und Praktikern diskutiert werden.
Text: Stefan Ewert