In seiner Antrittsvorlesung sprach Matthias Schneider in Anlehnung an ein Werk des Musikpädagogen Daniel Gottlob Türk Von den wichtigsten Pflichten eines Organisten. Sie bilden seither einen wesentlichen Schwerpunkt seiner Arbeit. Neben einer Enzyklopädie der Kirchenmusik, die der Musik in der Kirche in all ihren Facetten nachgeht (14 Bände, Laaber 2011–2018), widmete er sich intensiv der Aufführungspraxis des Instruments Orgel: Wie spiele ich Orgelmusik aus verschiedenen Zeiten und Regionen – auf welchen Instrumenten, mit welchen Fingersätzen oder Ornamenten, in welchem Tempo …? In seinem Vortrag gibt er Einblicke in die Vielfalt der Orgelmusik und in ihre zeitgemäße Realisation und Aktualisierung.
Matthias Schneider ist seit 1994 Professor für Kirchenmusik an der Universität Greifswald und als Interpret wie als Musikwissenschaftler international gefragt. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in der Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts für Tasteninstrumente. Neben einer ausgedehnten Konzerttätigkeit als Orgelsolist arbeitet er regelmäßig mit Ensembles für Alte Musik zusammen (u. a. ›I Cornetti Pomerani‹, ›Musica Baltica Rostock‹, ›Orchester für Alte Musik Vorpommern‹). Er studierte in Münster, Essen und Basel Kirchenmusik, Musikwissenschaft, Kunst- und Kirchengeschichte und wurde mit einer Arbeit über Buxtehudes Choralfantasien promoviert. Er wirkte als Bezirkskantor in Schopfheim (Südbaden), als wiss. Assistent an der Universität Basel sowie als Leiter einer Orgelklasse in Heidelberg, später als Dekan der Philosophischen Fakultät (2006–2010) und als Direktor des Instituts für Kirchenmusik und Musikwissenschaft (2016–2024). Weitere Tätigkeiten und Ämter als Präsident der Internationalen ›Gesellschaft der Orgelfreunde e. V.‹, im Vorstand der Internationalen Dieterich Buxtehude-Gesellschaft sowie als langjähriger Mitherausgeber der Fachzeitschrift ›Musik und Kirche‹, des ›Jahrbuchs für Liturgik und Hymnologie‹ (seit 2012) und der ›Buxtehude-Studien‹ (seit 2015) runden sein Profil ab.
Moderation: Marcus Hoffmann M. A.