für die Archäologische Sammlung der Universität Rostock war das zu Ende gehende Jahr 2025 von großen Veränderungen im personellen Bereich aber auch von wichtigen Ergänzungen der Sammlungsbestände geprägt.
Seit August ist Philipp Kobusch als Nachfolger von Detlev Wannagat auf dem Lehrstuhl für Klassische Archäologie auch für die Leitung der Sammlung zuständig. Das Sammlungsteam freut sich sehr auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. Bei Detlev Wannagat bedanken wir uns sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit während der vergangenen Jahre.
Zum gleichen Zeitpunkt wie Detlev Wannagat ist Brigitte Meyer aus dem Dienst ausgeschieden. Als technische Mitarbeiterin war sie seit der Neugründung des Heinrich Schliemann-Instituts am Wiederaufbau und an der Betreuung der Sammlung maßgeblich beteiligt. Auch bei Ihr bedanken wir uns sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit. Bis Ende März ist die Stelle interimistisch mit Silvia Holm besetzt.
Wichtige Ergänzungen der Bestände erfolgten sowohl im Bereich der Sammlung antiker Originale als auch der Sammlung von Abgüssen nach antiken Skulpturen.
Aus dem privaten Besitz der Nachkommen von Erich Pernice, der von 1903 bis 1934 den Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Greifswald inne hatte, konnten 49 antike und 29 mittelalterliche Objekte als Leihgaben in die Sammlung übernommen werden. Darunter befinden sich 24 Objekte, die im 1961 erschienen Katalog der 'Greifswalder Antiken' zusammen mit den in Universitätsbesitz befindlichen Objekten publiziert worden sind.
Die Leihgaben umfassen eine ganze Reihe von sehr attraktiven griechischen und italischen Kleinfunden, die eine wunderbare Ergänzung unserer Bestände darstellen. Es freut uns sehr, dass diese Objekte nach über 80 Jahren mit den anderen Greifswalder Antiken in Rostock wieder zusammengeführt werden konnten. Im kommenden Jahr sollen einzelne der Objekte aus der Privatsammlung Pernice in die Dauerausstellung integriert werden. Darüber hinaus sollen die Bestände auch zu Unterrichtszwecken genutzt werden – eine Verwendung, die von Seiten der Leihgeber ausdrücklich begrüßt wird.
Für die Abguss-Sammlung konnte mit außerordentlichen Finanzmitteln der Philosophischen Fakultät drei neue Objekte erworben werden:
Von besonderer Bedeutung ist der Abguss einer Marmorstatue des Meleagers in der Berliner Antikensammlung, die auf ein wichtiges Werk der griechischen Plastik des 4. Jahrhunderts v. Chr. zurückgeht. Die leicht überlebensgroße Statue wurde von der Firma 'Form & Abbild Effenberger' in Weinböhla angefertigt und von Hans Effenberger am 14. Oktober in der Abguss-Sammlung montiert (Foto im Anhang). Da die Sammlung bisher über keinen Abguss einer vollständigen männlichen Statue der Späten Klassik verfügte, kann damit eine wesentlich Lücke der Bestände geschlossen werden.
Zwei kleinere, aber ebenfalls wichtige Ergänzungen stellen die Erwerbungen eines Abgusses des 'Strangford-Schildes' in London – eine verkleinerte Kopie des Schildes der Athena Parthenos – sowie eines Abgusses der Bronzerheme des Doryphoros des Polyklet aus der Villa dei Papiri im Nationalmuseum Neapel dar.
Als aktuelles 'Objekt des Semesters' stellen wir Ihnen eines der Keramikgefäße vor, die sich bereits seit 2008 als Leihgabe der Universität Greifswald in unserer Sammlung befinden: eine rotfigurige Schale des Adonis-Malers mit der Darstellung des Dionysos und einer geheimnisvollen Partnerin. Es handelt sich um eines der qualitätsvollsten Gefäße aus den spätklassischen Keramikwerkstätten von Falerii bei Rom und um eines der Highlights der Dauerausstellung der Archäologischen Sammlung der Universität Rostock.
Auf Ihren Besuch in der Archäologischen Sammlung im kommenden Jahr freuen wir uns sehr.








