Offener Brief: Wir treten jedem Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung entschieden entgegen

Die geltenden Corona-Maßnahmen dienen dem Schutz aller Bürgerinnen und Bürger, um die Wucht der vierten Welle zu brechen und auch um die zu entlasten, die sich um die Schwerkranken kümmern und deren Leben retten. Die momentanen Einschränkungen sind für alle Menschen in diesem Land belastend. Dennoch beruhen sie auf fundiertem wissenschaftlichen Rat. Man kann für oder gegen Corona-Maßnahmen sein und, falls man sie für rechtswidrig hält, die zuständigen Gerichte anrufen. Demokratisch gesinnt zu sein heißt aber, dass man die von demokratisch legitimierten Institutionen verabschiedeten und von der Verfassungsgerichtsbarkeit nicht beanstandeten Regeln befolgt, selbst wenn man sie im Einzelnen für falsch hält.

Wir, die unterzeichnenden Professorinnen und Professoren der Universität Greifswald, treten jedem Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland entschieden, klar und deutlich entgegen. Wir distanzieren uns ausdrücklich davon, dass jemand aus unserer Mitte gegen die freiheitlich-demokratische Ordnung agitiert. Ein Angriff auf unsere demokratische Kultur ist auch ein Angriff auf die Universität Greifswald. Unsere Universität ist eine weltoffene Universität. Sie spricht sich gegen Fremdenfeindlichkeit und diskriminierendes sowie extremistisches Gedankengut aus. Mit unseren Unterschriften unter diesen Brief bekräftigen wir, dass unsere Universität für ihr Gedeihen eine freiheitliche, weltoffene und demokratische Gesellschaft braucht. Genau dafür treten wir ein und stellen uns entschlossen gegen Hass und Hetze.

Erstunterzeichnerin und Erstunterzeichner
Uwe Bornscheuer
Boris Schinkels
Cornelia Silaghi
Offener Brief als PDF mit vollständiger Unterschriftenliste

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Uwe Bornscheuer
Vorsitzender des Senats
uwe.bornscheuer@uni-greifswald.de

 


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