Lernen und Lehren in der „Virtuellen Hochschule Ostseeraum“

Symbolbild Digitales Lernen – Foto: ©Till_Junker
Symbolbild Digitales Lernen – Foto: ©Till_Junker

Während der Corona-Pandemie haben viele Hochschulen ganz neue digitale Lehr- und Lernangebote entwickelt. Um diesen Digitalisierungsschub auch in der internationalen Hochschulkooperation zu verankern, konzipierte der Lehrstuhl für Nordische Geschichte an der Universität Greifswald unter Prof. Dr. Cordelia Heß eine Reihe kollaborativer englischsprachiger Veranstaltungen. Das Projekt ist Teil der Internationalisierungsstrategie der Universität Greifswald. Die Zusammenarbeit der Lehrenden fließt darüber hinaus in den Greifswalder Forschungsschwerpunkt „Kulturen des Ostseeraums“ ein.

Die Veranstaltungen im Rahmen des Lehrprojekts finden in einem virtuellen Klassenraum statt. In dem gemeinsamen digitalen Raum finden Lehrende und Lernende aus Greifswald, Tampere, Stockholm und St. Petersburg trotz bestehender Reise- und Kontaktbeschränkungen zusammen. Im Wintersemester 2020/21 wird das erste Lehrmodul „Religious Mobility in the Pre-Modern Baltic Sea Region“ angeboten. In dem Modul werden Formen religiöser Mobilität im Mittelalter – in Kreuzzügen, Pilgerfahrten und Missionierungen – und ihr kulturelles Erbe in der Ostseeregion thematisiert. Der Kurs kombiniert Präsenz- und Onlinelehre. Vorlesungs- und Seminarformate werden gemeinsam von einem internationalen Lehrer*innen-Team gestaltet. Für die Studierenden bedeutet das Selbststudium mit online abrufbaren Lehreinheiten (asynchrone Lehre), Online-Sitzungen mit allen Studierenden und Lehrendenden (synchrone Lehre) sowie selbstgeplante Gruppenarbeit in internationalen Arbeitsgruppen. Sofern es die Reisebeschränkungen zulassen, wird das Angebot durch eine kursbegleitende einwöchige Exkursion abgerundet.

Eine solche transnationale Zusammenarbeit fordert auch neue Vorgehensweisen. Unterschiedliche Semesterzeiten, differierende Prüfungsregelungen und Punktevergaben sind administrative Probleme, die im Rahmen der Förderperiode gelöst werden müssen. Im Januar bewerten die Teilnehmenden und Lehrpersonen die Veranstaltungen und führen eine umfassende Evaluation durch. Im Sommersemester 2021 wird das Lehrangebot fortgeführt.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Teilprojekt „Religious Mobility in the Pre-Modern Baltic Sea Region“ des Lehrprojektes „Virtuelle Hochschule Ostseeraum“ des Programms „International Virtual Academic Collaboration (IVAC)“. Eine Grundfinanzierung ist durch das Programm „Landesmittel digitale Lehre“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern gegeben.

Das Programm IVAC wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 5,5 Millionen Euro unterstützt. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betont die Bedeutung transnationaler und digitaler Lehre und Forschung angesichts der Corona-Pandemie: „Die Corona-Krise stellt Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen vor die Herausforderung, in kurzer Zeit digitales Lehren, Lernen und Arbeiten dynamisch weiterzuentwickeln. Internationaler Austausch ist auch während der Pandemie wichtig, wir müssen ihn daher weiter fördern und mit neuen Formaten zusätzlich unterstützen.“ Und DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betont: „In Zeiten einer globalen Pandemie stellen virtueller Austausch und digitale Zusammenarbeit zentrale Brücken zur Welt dar.“

Weitere Informationen
Projekt Virtuelle Hochschule Ostseeraum
Lehrstuhl für Nordische Geschichte an der Universität Greifswald
Pressemitteilung des DAAD
International Virtual Academic Collaboration (IVAC)


Ansprechpartner an der Universität Greifswald

Prof. Dr. Cordelia Heß
Historisches Institut
Lehrstuhl für Nordische Geschichte
Domstraße 9 A, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3330
cordelia.hessuni-greifswaldde

Koordinationsstelle
Paul Kirschstein
Historisches Institut
Lehrstuhl für Nordische Geschichte
Domstraße 9 A, 17489 Greifswald
baltic-e-learninguni-greifswaldde


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