Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union hat auf die Nachhaltigkeit im Ostseeraum ganz entscheidenden Einfluss. Agrarsubventionen entscheiden schließlich darüber, welche Landwirtschaft in der Region betrieben wird: Eine solche, die Klima und Gewässer schützt und Biodiversität fördert? Oder eine solche, die Treibhausgasemissionen (etwa aus entwässerten Mooren) hervorbringt, den Nährstoffeintrag in die Ostsee steigert und die Artenvielfalt verringert?
Aktuell finden in Brüssel die Verhandlungen zur Neuausgestaltung der Agrarpolitik in der kommenden Förderperiode (vermutlich ab 2022) statt. Auf Einladung des European Environmental Bureau und BirdLife International diskutierte Stefan Ewert als PostDoc des IFZO-Clusters Nachhaltigkeit mit Wissenschaftlern, Interessengruppen und Vertretern der Europäischen Kommission und des Parlaments die zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik. Es zeichnet sich ab, dass die Mitgliedsstaaten der EU zukünftige eigene Schwerpunkte und Zielvorgaben definieren können, die sich auf die Verringerung der Umweltbelastungen aus der Landwirtschaft beziehen. Damit öffnet sich ein Fenster für eine intensivere agrarpolitische Abstimmung im Ostseeraum. Diese ist zwingend geboten, um den Nährstoffeintrag in die Ostsee aus der Landwirtschaft – eine der größten umweltpolitischen Herausforderungen in der Region – signifikant zu reduzieren.
Text: Stefan Ewert