Die ARL Fachtagung am 20. November 2019 stand im Zeichen der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Dieses Ziel der Raumordnung hat in den letzten Jahren auch in anderen Politikfeldern an Bedeutung gewonnen. So berichtete Dr. Markus Kerber, Staatssekretär des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat, von den Ergebnissen der gleichnamigen Regierungskommission, die unteranderem die Initiativen anderer Ministerien durch einen „Gleichwertigkeitscheck“ auf ihre Folgen für verschiedene Regionen überprüfen möchte. Des Weiteren wurde die Überarbeitung des Deutschlandatlas als Tool zur Veranschaulichung von Disparitäten und des Monitorings von politischen Beschlüssen hervorgehoben.
Im Anschluss an eine Podiumsdiskussion zu Trends der räumlichen Entwicklung, in deren Rahmen festgestellt wurde, dass innerdeutsche Ungleichheiten noch immer dominieren, wurden in parallelen Sessions vier Perspektiven der Raumordnung und Regionalpolitik diskutiert: Regionalisierung der Förderpolitik, Stärkung/Finanzausstattung der Kommunen, Rolle der Klein- und Mittelstädten in ländlichen Räumen und Dezentralisierungsstrategien. Für das Cluster Regionale Entwicklung und Ländliche Räume bestätigte die Fachtagung, dass innovative regionale Entwicklungsstrategien nicht nur aus wissenschaftlicher, sondern auch politischer Sicht ein wichtiges Forschungsfeld darstellen.
Text: Miriam-Richter Tokar